Warum Google Wave gescheitert ist

Gestern Abend gab der Schweizer Senior VP Georg Hölzl im Google Blog das Ende von Google Wave bekannt. Der Entscheid erstaunt eigentlich nicht.
Google Wave wurde 2009 an der Google I/O Messe der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Idee eine Art Live Collaboration Plattform in welcher Chat, Dokumenten Austausch und E-Mail ihren Platz haben, benutzen zu können, rief begeisterte Reaktionen hervor. Ende 2009 war es extrem Hip eine Einladung zum Beta Test von Google Wave zu erhalten.

Manch einer meinte schon das Ende der E-Mail voraus zu sehen angesichts der Möglichkeiten welche Google Wave bot. Den meisten Usern ging es aber dann wie mir, als ich im Oktober 2009 das erste Mal mein Wave Konto öffnete:

Es sah zwar alles ganz toll aus und die elegante Ajax Oberfläche war schnell und leistungsfähig. Aber es war auch sehr sehr verwirrend. Die Idee mehrere Dienste zu verschmelzen klang zwar logisch, die Umsetzung war aber eindeutig zu kompliziert. Der Workflow stimmte nicht so recht.

Grösstes Problem war von Anfang an, dass man nicht von „aussen“ ins Google Wave System mailen konnte. Das ging nur innerhalb, indem man eine Wave eröffnete und diese dann mit anderen Nutzern teilte. Es war aber nie möglich auf seine Wave E-Mailadresse normale Mails zu schicken.

Dadurch blieb Wave ein geschlossenes System und die User, welche anfänglich scharenweise den Dienst testeten, wendeten sich frustriert wieder ab. Letztendlich ist Google daran gescheitert zuviel in das System hineingepackt zu haben. Die Idee eine Live Plattform zu haben welche Chat, E-Mail und Dokumenten Sharing verbindet, finde ich immer noch absolut faszinierend, aber dann kann nur funktionieren wenn das System offen genug ist um auch mit anderen, bereits bestehenden Plattformen kommunizieren zu können.

Google hat erklärt die Server bis Ende Jahr laufen zu lassen, und Werkzeige zur Verfügung zu stellen, mit welchem Daten aus dem System exportiert werden können. Gleichzeitig will man die Technologie für andere Produkte einsetzen. ich könnte mir da zum Beispiel einen Einsatz in Googles Twitter Ersatz Google Buzz sehr gut vorstellen….

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