Test Nokia N8: Tolle Kamera mit veralteter Software

Es gab Zeiten, da war ein neues Nokia Telefon eines der absoluten Highlights in der Tech und Gadget Welt. Seit ein paar Jahren ist das nicht mehr so, Nokia verkauft zwar immer noch am meisten Mobiltelefone weltweit, aber das sind vor allem günstige Handys. Im boomenden Markt der Smartphones spielt Nokia keine grosse Rolle mehr. Mit dem N8 sollte alles besser werden, das N8 galt als der grosse Hoffnungsträger des Konzerns. Nachdem Nokia den Smartphone Boom der letzten Jahre komplett verschlafen hatte, sollte mit dem N8 und der dazugehörenden Symbian V3 Software alles besser werden. Vor Weihnachten bekam ich von Nokia ein N8 geschickt. Die Hardware ist toll, die Software absolut altmodisch und nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Aber der Reihe nach:

Hardware:

Das Nokia N8 kommt in einem schicken Alu/Metall Gehäuse daher. Das Gerät wirkt absolut robust und solide. Nichts knarzt, alles ist wie aus einem Guss. Der Toucscreen löst mit 640×360 Pixeln auf. Angetrieben wird das N8 von einem ARM Prozessor welcher mit 625 Mhz getaktet ist. Unterstützt wird er von einer zusätzlichen GPU.
Der kapazitive Touchscreen ist ein AMOLED Bildschirm welcher brilliante Farben darstellt und über einen starken Kontrast verfügt.

Highlight ist die 12 MP auflösende Kamera mit CarlZeiss Objektiv:

Nokia N8 camera back view

Sie wird von einem Xenon Blitz unterstützt und macht wirklich tolle Fotos. Nokia hat eine lange Tradition darin Handys mit sehr guten Kameras zu bauen, und das merkt man dem N8 an. Es ist eigentlich eine Kamera mit Handy drin.
Die Hardware des N8 ist wirklich gut, robust, elegant und mit allem was das Smartphone Herz begehrt.

Software:

Nokias Probleme im Smartphone Segment haben einen Namen: Symbian. Auch wenn das N8 mit der neuen Symbian V3 Software kommt, erinnert das ganze an längst vergessene Zeiten. Man merkt der V3er leider immer noch an, dass Symbian ursprünglich für Tastatur Geräte entwickelt wurde. Die Touchscreen Bedienung wirkt aufgesetzt und wenig durchdacht.

Immer mal wieder muss in Menüs gewühlt werden, die Bedienung ist kompliziert und wenig intuitiv. Es gibt keine Fingergesten und in jeder App funktioniert die Bedienung ein wenig anders. Wer bereits ein Nokia hat (egal wie alt) dem wird alles bekannt vorkommen. Wer hingegen ein modernes Smartphone OS wie Android, iOS oder auch Windows Phone 7 kennt wird sich enttäuscht abwenden.

Auch wenn es bei Symbian V3 alle wichtigen Funktionen und SocialMedia Tools gibt, macht das Arbeiten damit nicht wirklich Spass.

Fazit:

Nokia hat ein grosses Problem. Sie bauen zwar nach wie vor hervorragende Hardware, sind aber auf der Seite des mobile OS starkt ins Hintertreffen geraten. Symbian V3 wirkt aufgebläht und am Ende seiner Möglichkeiten. Nokia müsste machen, was Microsoft vor ein paar Monaten getan hat: Den alten Schrott über Bord werfen und komplett neu anfangen. Mit Megoo stünde eine attraktive, Linux basierte Variante bereit, aber noch scheut sich Nokia die notwendigen Schritte zu unternehmen und sich komplett von Symbian zu lösen.

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5 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

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